Verzehrendes Feuer: Sodbrennen in der Schwangerschaft

Viele Frauen bekommen während der Schwangerschaft immer wieder Sodbrennen. Bei uns erfahren Sie alle Ursachen und 15 Tipps, mit denen Sie dagegen vorgehen können.

Ein unangenehmes Brennen in der Brust oder im Hals

Sodbrennen macht sich mit einem stechenden oder brennenden Schmerz im Oberbauch, hinter dem Brustbein oder im Hals bemerkbar. Bei häufigem Auftreten kann es negative Auswirkungen nach sich ziehen. Mit unseren Tipps werden Sie das Sodbrennen aber in den Griff bekommen.
Viele Schwangere leiden unter Sodbrennen

Sodbrennen verursacht ein unangenehmes Gefühl in der Brust oder im Hals

Sodbrennen ist in den Industrieländern sehr weit verbreitet. In der Schwangerschaft leiden fast drei Viertel aller Frauen darunter.

Beim Sodbrennen rinnt Magensäure in die Speiseröhre

Von Sodbrennen (Reflux) sprechen Experten, wenn die Magensäure in die Speiseröhre zurückfliesst. Das wird meist von einem stechenden oder brennenden Schmerz hinter dem Brustbein, manchmal sogar bis zum Hals hinauf begleitet. In der westlichen Welt ist Sodbrennen keine Seltenheit. Schätzungen zufolge leidet ein Viertel der Bevölkerung mindestens einmal im Monat unter Sodbrennen, besonders nach reichhaltigem und fettigem Essen. Und während der Schwangerschaft kommt Sodbrennen sogar bei 70 % aller Frauen vor. Keine Sorge: Ihrem Baby kann dabei aber nichts passieren.

Der Magenpförtner ist während der Schwangerschaft geschwächt.

Wenn der Magenpförtner schwach wird, fliesst Magensäure aus dem Magen

Der Magen arbeitet, um die verdaute Nahrung weiterzutransportieren. Wenn das "Tor" zur Speiseröhre nicht fest genug verschlossen ist, können Speisebrei und Magensäure auch in die falsche Richtung fliessen. Während der Schwangerschaft passiert das leichter.

Progesteron wirkt auch auf den Magen

Die Schwangerschaft macht Sie empfindlicher für Sodbrennen. Die Speiseröhre, welche in Ihren Magen führt, besitzt einen Magenpförtnermuskel, der verhindert, dass das Essen wieder hochkommt, wenn es einmal in den Magen gelangt ist. Während der Schwangerschaft macht das Hormon Progesteron sämtliche Muskeln weich, damit sich die Gebärmutter gut ausdehnen kann. Progesteron wirkt aber auch auf Magen und Speiseröhre und beeinflusst das Verdauungssystem durch das Verlangsamen und Entspannen des Magenverschlusses. So kann der Mageninhalt (auch Säure) leichter in die Speiseröhre zurückgelangen – und bereitet Ihnen so ein brennendes Gefühl tief in der Brust.

Stellen Sie sich vor, Sie würden einen grossen Wasserballon umklammern: Solange Sie den Ballon geschlossen zwischen den Fingern halten, wird kein Wasser auslaufen. Wenn Sie Ihren Griff aber nur ein Bisschen lockern, kann Wasser ausströmen, insbesondere wenn Sie sich bewegen.

In den letzten Wochen der Schwangerschaft ist Sodbrennen besonders häufig.

Je grösser Ihr Baby wird, desto stärker wird der Druck auf den Magen.

Im letzten Drittel der Schwangerschaft drückt Ihr Baby ganz schön auf den Magen. Dadurch kommt es häufiger zu Sodbrennen.

Nach der Geburt sind die Beschwerden vorbei!

Gefördert werden diese Mechanismen ausserdem durch das ständig wachsende Baby: Ab der 34. Schwangerschaftswoche legt Ihr Kind jede Woche deutlich an Gewicht zu. Die immer grösser werdende Gebärmutter schränkt den Platz des Magens ein. Durch den Druck der Gebärmutter auf den Magen öffnet sich sein Schliessmuskel leichter und Magensäure kann eher nach oben steigen. Aufgrund dieser Umstände klagen Frauen zumeist im letzten Drittel der Schwangerschaft über Sodbrennen – einige trifft es jedoch auch schon früher. Nach der Geburt verschwinden die Beschwerden aber meist schnell wieder.

Was hilft bei Sodbrennen? Wir haben 15 Tipps für Sie!

Sodbrennen nimmt im zweiten Drittel der Schwangerschaft meist ab, kommt aber im letzten Drittel wieder häufiger vor, wenn das Baby wächst und somit Druck auf den Magen ausübt. Mit diesen Tipps können Sie Ihr Sodbrennen dennoch in den Griff kriegen!
Fettige und zuckerhaltige Speisen können Sodbrennen zur Folge haben.

Wenn Sie dem Heisshunger nachgeben, kann Sodbrennen die Folge sein.

Auch wenn es während der Schwangerschaft besonders schwer zu akzeptieren ist: Die Ernährung hat einen grossen Einfluss darauf, ob Sie Sodbrennen bekommen oder nicht. Versuchen Sie daher fettige Speisen und Süssigkeiten zu meiden.

Der Heisshunger in der Schwangerschaft kann unangenehme Folgen haben

Sie haben oft Lust auf Süsses und Fast Food? Bedenken Sie, dass das unangenehme Brennen in Ihrer Brust durch diese leckeren Sünden verstärkt wird. Sodbrennen und Magenverstimmungen sind weitverbreitete Beschwerden während der Schwangerschaft. Auch wenn Sie durch die körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft das Sodbrennen vielleicht nicht ganz loswerden, können Sie es mit der richtigen Ernährung und ein paar Verhaltensregeln zumindest lindern. Bleibt Sodbrennen gänzlich unbehandelt, kann es zu Entzündungen in der Speiseröhre führen. Die aufsteigende Magensäure kann sogar Ihren Zahnschmelz angreifen. Tun Sie also etwas dagegen oder konsultieren Sie Ihren Arzt.

Unsere 15 Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft

Tipp #1 – Z’nacht vorziehen: Verzichten Sie auf Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen. Die letzte Mahlzeit sollten mehr als 3 Stunden vor dem Zubettgehen einnehmen.

Tipp #2 – nach dem Essen aufrecht bleiben: In der ersten Stunde nach dem Essen sollten Sie ein wenig herumgehen oder aufrecht sitzen und sich nicht hinlegen. Das ist manchmal anstrengend, schont aber Ihre Speiseröhre.

Tipp #3 – ausreichend trinken: Sodbrennen kann ein Zeichen von Flüssigkeitsmangel sein. Trinken Sie daher mindestens 2 Liter Wasser oder Tee über den Tag verteilt und möglichst nicht zu den Mahlzeiten. Auf Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke sollten Sie ganz verzichten.

Tipp #4 – Milch trinken: Milch und Joghurt sind gute Mittel gegen Sodbrennen. Ein Löffel Joghurt nach dem Essen kann helfen, die Speiseröhre zu schützen.

Tipp #5 – entspannen: Essen Sie langsam, kauen Sie gut und entspannen Sie sich beim Essen.

Tipp #6 – Säure meiden: Nehmen Sie keine Nahrungsmittel oder Getränke zu sich, die viel Säure beinhalten.

Tipp #7 – Rohkost: Karotten, Gurken und Bananen schmecken gut und schonen Ihren Magen.


Tipp #8: Auf die richtige Ernährung kommt es an

Fett- und zuckerarme Schonkost bereitet Ihrem Magen weniger Arbeit.

Für leichte, gut verträgliche Schonkost gibt es sehr viele leckere Rezepte. Blättern Sie durch ein Kochbuch oder suchen Sie im Internet. Es gibt sogar Rezepte speziell für die Schwangerschaft.

Wir können es gar nicht oft genug betonen: Der wichtigste Faktor für Sodbrennen während der Schwangerschaft, den Sie beeinflussen können, ist die Ernährung. Fettige Speisen, üppige Mahlzeiten, stark gewürztes Essen oder zuckerreiche Süssigkeiten – alles was die Verdauung belastet und lange im Magen bleibt, erhöht die Wahrscheinlichkeit von Sodbrennen. Essen Sie daher mehrmals am Tag leicht verdauliche, kleine Mahlzeiten. Dieser Tipp hilft übrigens auch, wenn Sie nicht schwanger sind. Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie einfach Ihren Arzt oder einen Ernährungsberater.

Tipp #9 – Haferflocken: Kauen Sie einen Teelöffel Haferflocken lange und gut. Dann einfach runterschlucken! Das ist ein verbreitetes Hausmittel gegen Sodbrennen.

Tipp #10 – keine enge Kleidung tragen: Achten Sie darauf, in der Schwangerschaft bequeme Kleidung zu tragen, die am Bauch locker sitzt.

Tipp #1 – erhöht schlafen: Legen Sie mehrere Kissen unter Ihren Kopf oder stützen Sie die Kopfseite des Bettes mit Büchern ab, um etwas erhöht zu liegen. So kann die Magensäure nicht nach oben rinnen.

Tipp #12 – Heilerde: Verrühren Sie die Heilerde nach Packungsbeilage in einem Glas Wasser und trinken Sie dieses.

Tipp #13 – Senf: Ein altes Hausmittel besagt, dass ein Teelöffel Senf nach einer Mahlzeit gegen Reflux hilft.

Tipp # 14 – Medikamente: Magentabletten aus der Drogerie oder der Apotheke, bestehend aus Magnesium oder Kalzium, können ebenfalls helfen. Besprechen Sie die Einnahme aber vorher mit Ihrem Arzt.

Tipp #15 – alternative Methoden: Wenn nichts hilft und Sie auf Medikamente verzichten möchten, können Sie homöopathische Mittel oder Akupunktur probieren. Keine Sorge, Ihrem Baby passiert dabei nichts.