Intimpflege

Intimpflege: Tipps für die tägliche Reinigung

INTIMBEREICH RICHTIG PFLEGEN, HAUTIRRITATIONEN VERMEIDEN

Wie sieht die richtige Intimpflege aus? Und ist ein Intimpflegeprodukt notwendig? Hier finden Sie Antworten und Alltagstipps für einen gesunden sowie gepflegten Intimbereich.

Die richtige Pflege im Intimbereich: PH-Wert wahren

Sanft ist das wohl wichtigste Stichwort für die richtige Intimpflege. Aber was bedeutet das genau und welche Produkte erfüllen die speziellen Bedürfnisse der zarten Hautzone am besten?

Intimpflege als Teil der täglichen Routine

Bei jedem Duschen sollte auch der empfindliche Intimbereich gewaschen werden. Der natürliche Schutz der Vaginalflora lässt sich mit den passenden Intimpflegeprodukten aufrechterhalten.

Hautbeschaffenheit in der empfindlichsten Körperregion

Im Intimbereich herrscht ein leicht saures Milieu (mit einem pH-Wert von 4,0 bis 4,5) – und zwar aus gutem Grund. Schädliche Mikroorganismen sind in diesem sauren Umfeld nicht überlebensfähig. Somit schützt die Vaginalflora den Intimbereich vor Infektionen.

Um diesen empfindlichen Säureschutzmantel nicht zu stören, sollte die Intimhygiene besonders mild ausfallen. Viele Duschgele und Seifen weisen jedoch einen zu hohen pH-Wert (9-11) für den Intimbereich auf. Sie können die Haut austrocknen und die Anfälligkeit für Bakterien und Pilze erhöhen. Greifen Sie deshalb am besten auf spezielle Intim-Waschlotionen zurück, die den natürlichen pH-Wert des Schambereichs unterstützen.

Ist ein spezielles Intim-Waschgel überhaupt notwendig?

Dank der Selbstschutzfunktion der Vaginalflora genügt theoretisch die Reinigung mit Wasser. Gynäkologisch und dermatologisch getestete Intimpflegeprodukte für Frauen helfen allerdings, die natürliche Schutzbarriere der Haut aufrechtzuhalten und können das angenehme Frischegefühl verstärken.

Wie häufig sollte der Intimbereich gewaschen werden?

Die sanfte Pflege ist wichtig, gleichzeitig gilt allerdings: nicht übertreiben, um den Säureschutzmantel der Haut im Intimbereich zu schonen. Einmal täglich den Intimbereich unter der Dusche oder in der Badewanne zu waschen, reicht völlig aus. Wollen Sie sich unterwegs kurz frisch machen, empfehlen sich milde Intimpflegetücher.





Hauptsache mild: Die richtige Intimreinigung

Unser Intimbereich verfügt über ein ausgeklügeltes Schutzsystem. Denn dank Millionen von Milchsäurebakterien ist das Milieu der Scheide so sauer (pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5), dass Krankheitserreger keine Chance haben.

Mit der richtigen Intimhygiene können Sie diese natürliche Funktion der Scheidenflora unterstützen. Verwenden Sie zur täglichen Reinigung des Intimbereichs eine milde Waschlotion, die gynäkologisch und dermatologisch getestet wurde.

Nach Bedarf können Sie die Intimwaschlotion auch mehrmals täglich anwenden, z. B.

… während Ihrer Periode.

… vor, während und nach einer Schwangerschaft.

… nach Einnahme eines Antibiotikums.

… wenn Sie das Gefühl haben, dass die Scheide unangenehm riecht.

Intimwaschlotionen sollten zweierlei leisten:

  • Die empfindliche Intimzone reinigen
  • Die wichtige Vaginalflora erhalten

Was unterscheidet eine Intimwaschlotion von Duschgel & Co.?

Seifen und Duschgele haben in der Regel einen anderen pH-Wert und sind mit Duftstoffen versetzt. Für den Säureschutzmantel des Intimbereichs können sie daher zu intensiv sein und die Vaginalflora stören. Verwenden Sie deswegen besser eine spezielle Intimwaschlotion mit milden Inhaltsstoffen.




Saubere Sache: Tipp für Ihre Intimhygiene

Zur Intimreinigung benutzen Sie am besten Ihre Hände. Wenn Sie einen Waschlappen bevorzugen, verwenden Sie für jede Reinigung einen neuen Lappen und waschen Sie ihn anschliessend bei 60 Grad. Dadurch vermeiden Sie, dass sich Krankheitserreger ansammeln.


Hände waschen: Nicht nur nach dem Toilettenbesuch

Oft vergessen und dennoch wichtig: Das Händewaschen vor jedem Toilettengang ist genauso wichtig wie danach. Denn Keime an den Händen können durch den Wechsel von Hygieneartikeln in den Intimbereich gelangen.

Infektion im Intimbereich? Ursachen

Trotz gründlicher Intimhygiene können hin und wieder Entzündungen oder Infektionen im Intimbereich auftreten.

Wie anfällig eine Frau hierfür ist, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:

  • Alter
  • Individuelle Zusammensetzung der Milchsäurebakterien
  • Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika oder Hormonpräparaten
  • Stark zuckerhaltige Ernährung
  • Erkrankungen wie Diabetes
  • Übertriebene Intimhygiene wie Scheidenspülungen mit dem Duschstrahl

Falls Sie besonders häufig an Infektionen leiden, sollten Sie die möglichen Ursachen mit Ihrem Arzt abklären.

Und nicht vergessen: Im Intimbereich besteht hohe Ansteckungsgefahr. Daher sollten Sie auch immer Ihren Liebsten miteinbeziehen. Eine Infektion kann auch von seiner Seite stammen.

Gesunder Intimbereich? Hygiene-Tipps für den Alltag

  • Waschlappen bieten Bakterien und Pilzen einen geradezu idealen Nährboden. Daher sollten diese nicht im Intimbereich angewendet werden. Besser waschen Sie sich einfach kurz unter der Dusche mit den Händen oder Sie verwenden ein Intimpflegetuch.
  • Während der Periode können Binden und Slipeinlagen zu einem Wärmestau führen und dadurch die Vermehrung von Bakterien fördern. Das häufige Wechseln der Hygieneprodukte ist für einen gesunden Intimbereich besonders wichtig. Empfohlen wird, dass ganz nach individuellen Bedürfnissen die Produkte etwa alle 3-6 Stunden, spätestens aber nach 8 Stunden getauscht werden. Achten Sie ausserdem darauf, sich vor und nach dem Wechseln die Hände zu waschen.
  • Auf öffentlichen Toiletten lauern jede Menge Bakterien. Im Idealfall setzen Sie sich deswegen gar nicht erst, sondern hocken sich hin. Alternativ desinfizieren Sie die WC-Brille vor der Nutzung.
  • Nach dem Toilettengang wischen Sie mit dem Klopapier am besten von vorne nach hinten ab, ohne stark zu reiben. So vermeiden Sie, dass Darmbakterien in die empfindliche Region der Scheide gelangen.

Spezialpflege für den Intimbereich: Vaginaldusche und Milchsäurekur

Neben Intimwaschlotion und Intimpflegetüchern gibt es spezielle Methoden für die Reinigung des Intimbereichs. Welche das sind und wann sie zum Einsatz kommen, lesen Sie hier.


Milchsäurekur für eine gesunde Vaginalflora

Eine Milchsäurekur dient dem Zweck, den Säureschutzmantel des Intimbereichs wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei wird die Scheidenflora über einen kurzen Zeitraum mit Milchsäurebakterien in Form von Tabletten, Zäpfchen oder Gel gestärkt.

Eine Milchsäurekur ist besonders zu empfehlen …

bei wiederkehrenden Pilzinfektionen.

… bei Ausfluss, unangenehmem Scheidengeruch, Juckreiz oder Brennen des Intimbereichs.

… nach einer Antibiotika-Kur, wenn der pH-Wert des Intimbereichs verändert ist.

Lassen Sie sich vor der Anwendung von Ihrem Frauenarzt beraten. Er wird Ihnen die passende Behandlungsmethode verschreiben.




Wie oft ist ein Besuch beim Frauenarzt nötig?

Vereinbaren Sie mindestens einmal jährlich einen Termin bei Ihrem Gynäkologen, um Erkrankungen auszuschliessen. Wer ein Brennen verspürt oder unangenehmen Scheidengeruch bemerkt, sollte unabhängig von den regelmässigen Untersuchungen seinen Frauenarzt aufsuchen.


Medizinische Reinigung mit Intimdusche

Bei der Vaginaldusche handelt es sich um eine Plastikflasche mit einem flexiblen Applikator. Anders als eine Intimwaschlotion wird diese Form innerlich angewendet.

So funktioniert es: In der Flasche befindet sich Wasser oder eine milde Spüllösung. Damit werden Keime von innen aus der Vagina geschwemmt.

Wichtig: Die Scheidenspülung kommt im Falle bakterieller Infektionen zum Einsatz. Für die tägliche Anwendung ist sie nicht zu empfehlen. Lassen Sie sich zur Vaginaldusche am besten von Ihrem Gynäkologen oder Apotheker beraten.




DIE OPTIMALE KLEIDUNG FÜR EIN ANGENEHM FRISCHES GEFÜHL

Die richtige Intimpflege ist ein wichtiger Teil der alltäglichen Körperpflege. Aber auch darüber hinaus können Frauen ihren Intimbereich schonen – zum Beispiel mit der richtigen Kleiderwahl.

Unterwäsche-Materialien: Am besten Baumwolle

Synthetische Materialien wie Polyester fördern das Schwitzen im Intimbereich und sind vor allem im Sommer keine gute Wahl. Sie begünstigen ein feucht-warmes Milieu, das wie geschaffen ist für schädliche Keime. Besser sind atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle.

Bekleidungstipps für einen gepflegten Intimbereich

  • Unterwäsche: Viele Dessous bestehen aus synthetischen Materialien, die das Schwitzen fördern. Bei String-Tangas kommt die Problematik hinzu, dass sie in der Hautfalte reiben und zu Reizungen führen können. Im Alltag sind deswegen atmungsaktive Naturmaterialien wie Baumwolle die bessere Wahl.
  • Wasch-Tipp: Unterwäsche sollten Sie täglich wechseln und im Anschluss in die Kochwäsche geben, damit auch garantiert alle Bakterien entfernt werden. Achten Sie für einen beständigen pH-Wert im Intimbereich auch auf das Waschpulver: Zu viele alkalische Rückstände in der Wäsche können die Scheidenflora beeinflussen.
  • Hosen: Setzen Sie auf bequeme Kleidung. Zu enge Hosen reiben unangenehm auf der Haut und können gerade in Verbindung mit Schweiss die Entstehung von Infektionen begünstigen. Denn: Bakterien wie Pilze bevorzugen Hitze und Feuchtigkeit.
  • Badekleidung: Feuchte Bikinis und Badeanzüge bieten Bakterien einen perfekten Nährboden. Wechseln Sie deswegen nach dem Baden Ihre Badekleidung so schnell wie möglich.

SCHÖN GEPFLEGT UND SEIDIG GLATT: INTIMPFLEGE NACH DER RASUR

Die Haarentfernung im Intimbereich erfordert ein wenig Geschick, aber vor allem eine gute Anschlusspflege. Lesen Sie hier, wie Sie Pickel und Hautirritationen nach dem Rasieren vermeiden können.

Haarentfernung leicht gemacht

Für eine schnelle, gründliche und hautschonende Haarentfernung im Intimbereich eignet sich die Nassrasur besonders gut. Dafür empfiehlt sich die Verwendung von Geräten mit Schwingkopf, da der flexible Aufsatz sogar eher schwierige Partien ohne Mühe erreichen kann.

Intimrasur: Tipps für eine glatte und gepflegte Bikinizone

Die sensible Haut in der Bikinizone neigt nach der Intimrasur meist zu Pickeln und anderen Hautirritationen. Eine umso wichtigere Rolle spielen die Vorbereitung, das richtige Vorgehen und eine optimale Nachsorge.

Haut vorbereiten:

  1. Angenehm warm baden oder duschen, dadurch werden die Poren geöffnet und die Haare lassen sich leichter entfernen.
  2. Im Zuge dessen die Haut sanft reinigen, idealerweise mit einer speziellen Intimpflege-Waschlotion.
  3. Im Anschluss den Intimbereich sachte trocken tupfen.

Rasieren: Rasiergel oder -schaum auftragen. Dann mit dem Rasierer in Wuchsrichtung über die Haut fahren und Schritt für Schritt vorarbeiten. Wichtig: dabei nur wenig Druck ausüben.

Pflege: Die rasierten Hautpartien kalt abbrausen, um eventuellen Rötungen vorzubeugen. Danach am besten einen After-Shave-Balsam auftragen.

Hygiene-Tipp: Die Rasierklingen regelmässig wechseln und nach jeder Benutzung gründlich säubern.


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